Koopkultur e.V. bekennt sich eindeutig zum Schutz von Kindern und Jugendlichen. Gewalt, Diskriminierung und Missbrauch jeglicher Art werden in unserer Arbeit weder geduldet noch ignoriert. Wir setzen uns aktiv dafür ein, sichere und respektvolle Räume zu schaffen, in denen junge Menschen geschützt sind und sich frei entfalten können. Dieses Bekenntnis prägt all unsere Projekte, Entscheidungen und Kooperationen.
Koopkultur e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit einer flexiblen, netzwerkbasierten Struktur. Unser Kernteam arbeitet vorwiegend ehrenamtlich oder auf Honorarbasis, was es uns ermöglicht, dynamisch auf neue Herausforderungen zu reagieren und individuelle Lösungen für unterschiedliche Projekte zu entwickeln. Gleichzeitig tragen wir eine besondere Verantwortung, Kinder und Jugendliche in unserer Arbeit zu schützen und zu stärken.
Ein praxisnaher und dynamischer Ansatz:
Unser Kinderschutzkonzept ist ein lebendiges Instrument, das als Leitfaden dient, um Risiken zu minimieren, Schutzmechanismen zu stärken und den Dialog zu fördern. Wir verstehen die Entwicklung dieses Konzepts als einen kontinuierlichen Prozess, in dem wir Strukturen schaffen, die wachsen und sich an neue Herausforderungen anpassen. Dabei reflektieren wir regelmäßig:
Als migrantisch geprägter Verein legen wir besonderen Wert auf eine diskriminierungskritische und diversitätsbewusste Perspektive. Die Erfahrungen von Kindern und Jugendlichen mit Migrations- und Fluchthintergrund fließen aktiv in unsere Arbeit ein, um Räume zu schaffen, in denen kulturelle Vielfalt als Ressource wahrgenommen wird.
Unser Ziel ist es, Koopkultur e.V. zu einem Schutz- und Kompetenzort für Kinder und Jugendliche zu machen:
Schutzort: Wir gestalten unsere Strukturen und Abläufe so, dass Gewalt – insbesondere (sexualisierte) Gewalt – verhindert wird. Klare Verhaltensregeln, transparente Abläufe und eine offene Kommunikationskultur sind zentrale Bausteine.
Kompetenzort: Kinder und Jugendliche sollen bei uns nicht nur Unterstützung und Hilfe finden, wenn sie von Gewalt betroffen sind, sondern auch präventiv gestärkt werden. Ihre Stimmen und Bedürfnisse werden ernst genommen, und wir fördern sie in ihrer Resilienz, Selbstbestimmung und Eigenverantwortung. Unser Ziel ist es, sie dabei zu unterstützen:
Unser Konzept wird regelmäßig überprüft und weiterentwickelt, um aktuellen Herausforderungen gerecht zu werden. Besonders wichtig ist uns, die Rückmeldungen und Erfahrungen der Kinder, Jugendlichen und Mitwirkenden aktiv in die Weiterentwicklung des Konzepts einzubinden.
Die Grundlage unserer Arbeit bildet ein klarer Wertekatalog, der sich durch alle Projekte und Entscheidungen zieht.
Gerechtigkeit und Diversität:
Jedes Kind und jede*r Jugendliche wird als eigenständige Persönlichkeit respektiert, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, Sprache oder anderen Merkmalen. Unsere Arbeit ist geschlechtssensibel und berücksichtigt die Vielfalt individueller Identitäten und Lebensrealitäten.
Partizipation und Empowerment:
Kinder und Jugendliche werden aktiv in die Gestaltung ihrer Räume und Regeln einbezogen. Ihre Perspektiven sind zentral, um Schutzmaßnahmen zu schaffen, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Wir stärken sie in ihrer Resilienz und Eigenständigkeit, damit sie Herausforderungen selbstbewusst bewältigen können.
Achtsamkeit und Verantwortung:
Unsere Fachkräfte und Ehrenamtlichen sind sich ihrer besonderen Verantwortung bewusst. Sie achten auf die individuellen Grenzen und Bedürfnisse der jungen Menschen, handeln sensibel und reflektieren ihr eigenes Verhalten regelmäßig.
Unser Leitbild wird regelmäßig überprüft, angepasst und weiterentwickelt, um dynamisch und relevant zu bleiben.
Unser Konzept basiert auf einem praxisnahen Ansatz, der durch die aktive Mitgestaltung aller Beteiligten – Kinder, Jugendliche, Fachkräfte und Ehrenamtliche – lebt.
Koopkultur e.V. arbeitet in einer dynamischen und flexiblen Struktur, die interdisziplinäre Ansätze und kreative Projekte vereint. Diese Arbeitsweise birgt spezifische Herausforderungen, die wir uns bewusst machen und systematisch angehen. Besonders hervorzuheben sind Gefährdungen, die durch die Natur unserer Arbeit entstehen können:
Fehlende Kontinuität: Durch die projektbasierte Arbeit und den Wechsel von Fachkräften oder Teilnehmenden können Beziehungen und Sicherheitsstrukturen nicht immer langfristig aufgebaut werden.
Arbeiten in bestehenden Strukturen: Häufig kommen wir in bereits bestehende Kontexte (z. B. andere Organisationen, Schulen oder Gemeinschaftsräume), deren Dynamiken und Risiken uns anfangs nicht vollständig bekannt sind.
Überforderung und Arbeitsbelastung: Die hohe Flexibilität und Vielfalt unserer Aufgaben kann zu Überforderung bei Fachkräften, Ehrenamtlichen oder Honorarkräften führen, was sich indirekt auf die Sicherheit und das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen auswirken kann.
Unterschiedliche berufliche Hintergründe und Herangehensweisen können Unsicherheiten im Umgang mit Kindern und Jugendlichen erzeugen, besonders bei nicht-pädagogischen Fachkräften.
Um diesen spezifischen Gefährdungen zu begegnen, legen wir den Fokus auf:
Frühe Identifikation von Risiken: Vor jedem Projekt führen wir Risikoanalysen durch, um spezifische Gefährdungen in der Gruppenzusammensetzung, den räumlichen Gegebenheiten und den organisatorischen Abläufen zu erkennen.
Regelmäßige Reflexion: Während und nach jedem Projekt überprüfen wir, ob die geplanten Maßnahmen wirksam sind, und passen diese bei Bedarf an.
Klare Orientierungshilfen: Durch gezielte Schulungen, Verhaltensregeln und Feedbackrunden bieten wir den Beteiligten Sicherheit und Klarheit im Umgang mit potenziellen Risiken.
Wir arbeiten eng mit bestehenden Strukturen und externen Fachstellen zusammen, um potenzielle Schwachstellen frühzeitig zu erkennen und passende Lösungen zu entwickeln.
Koopkultur e.V. hat einen systematischen Ablauf entwickelt, um bestehende Risiken und Potenziale im Hinblick auf Gewalt, einschließlich (sexualisierter) Gewalt, frühzeitig zu identifizieren und zu adressieren:
Prävention ist der zentrale Bestandteil unseres Kinderschutzkonzepts. Unser Ziel ist es, Risiken zu minimieren, klare Strukturen zu schaffen und eine Kultur des Respekts, der Sicherheit und der Achtsamkeit zu fördern. Dabei setzen wir auf praxisnahe, leicht umsetzbare Maßnahmen, die sich an der dynamischen und projektbasierten Struktur von Koopkultur e.V. orientieren. Diese Maßnahmen werden schrittweise etabliert, kontinuierlich reflektiert und an die spezifischen Bedürfnisse unserer Arbeit angepasst.
Ein zentrales Element unserer Präventionsarbeit ist das klare Leitbild von Koopkultur e.V., das unsere Haltung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen deutlich macht. Es bietet allen Mitwirkenden Orientierung und bildet die Grundlage für unsere Präventionsmaßnahmen.
Unser Leitbild stellt sicher:
Neue Fachkräfte und Ehrenamtliche werden in einem Einführungsgespräch mit dem Leitbild und den Verhaltensregeln vertraut gemacht. Beide Dokumente sind verbindlich und werden von allen Mitwirkenden durch ihre Unterschrift anerkannt.
Dynamik des Leitbilds:
Das Leitbild wird regelmäßig reflektiert und an aktuelle Herausforderungen angepasst. Es dient als lebendiges Instrument, das mit den Projekten und Strukturen von Koopkultur e.V. wächst.
Um die Sicherheit und den Schutz von Kindern und Jugendlichen in unseren Projekten zu gewährleisten, haben wir verbindliche Verhaltensregeln entwickelt. Diese werden regelmäßig überprüft und reflektiert. Wir befinden uns in einem fortlaufenden Prozess, diesen Katalog bei Bedarf zu erweitern und an die spezifischen Anforderungen unserer Projekte anzupassen.
Respekt und Achtsamkeit:
Jede*r Jugendliche wird als eigenständige Persönlichkeit mit individuellen Bedürfnissen respektiert. Fachkräfte sorgen für ein unterstützendes Umfeld und vermeiden jede Form von Bevorzugung oder Benachteiligung.
Grenzen und Zustimmung:
Persönlicher Kontakt erfolgt nur mit ausdrücklicher Zustimmung der Kinder oder Jugendlichen und unter Wahrung physischer sowie emotionaler Grenzen.
Keine Gewalt:
Physische, verbale oder psychische Gewalt, einschließlich subtiler Formen wie Bloßstellen oder Manipulation, ist unter allen Umständen ausgeschlossen.
Transparenz und Nachvollziehbarkeit:
Einzelgespräche oder andere Situationen, die Nähe erfordern, finden in einsehbaren Räumen oder unter Anwendung der Vier-Augen-Regel statt.
Keine private Kommunikation:
Kontakte außerhalb der Projekte (z. B. über soziale Medien) sind nur in Ausnahmefällen und mit Zustimmung der Projektleitung erlaubt.
Erweitertes Führungszeugnis:
Alle Mitwirkenden, die regelmäßig mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, müssen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen.
Koopkultur e.V. legt besonderen Wert auf praxisnahe und flexible Bildungsangebote, um alle Beteiligten für den Kinderschutz zu sensibilisieren:
E-Learning und Online-Module: Das Kernteam nutzt Online-Kurse zu Kinderschutzthemen, z. B. vom Universitätsklinikum Ulm, um Wissen zu Nähe-Distanz-Regeln, Gewaltprävention und Umgang mit belasteten Kindern und Jugendlichen aufzubauen.
Begleitung neuer Honorarkräfte: Honorarkräfte ohne pädagogischen Hintergrund werden eng begleitet und in die Verhaltensregeln eingeführt. Reflexionsgespräche mit dem Kernteam unterstützen sie bei der praktischen Umsetzung.
Fortbildung des Kernteams: Mindestens eine Person aus dem Kernteam absolviert regelmäßig Schulungen und teilt die Erkenntnisse intern, um die Qualität der Maßnahmen zu sichern und weiterzuentwickeln.
Kinder und Jugendliche sind feste Partner*innen unserer Projekte. Ihre Perspektiven sind essenziell, um Räume zu schaffen, die sicher, respektvoll und inklusiv sind.
Mitgestaltung in allen Projekten:
Kinder und Jugendliche beteiligen sich aktiv an der Gestaltung von Räumen, Regeln und Prozessen. Dabei legen wir Wert darauf, ihre Wünsche, Bedürfnisse und Grenzen zu respektieren und in die Projektgestaltung einzubinden.
Kreative Reflexion von Schutzthemen:
In künstlerischen und partizipativen Formaten, wie Workshops oder gemeinsamen Projekten, ergeben sich oft Gelegenheiten, Themen wie Respekt, Wohlbefinden und Grenzen zu reflektieren. Diese Ansätze helfen, Schutzmaßnahmen spielerisch und auf natürliche Weise zu thematisieren.
Feedback und kontinuierliche Anpassung:
Regelmäßige Feedbackrunden ermöglichen es den Kindern und Jugendlichen, ihre Erfahrungen und Beobachtungen zu teilen. Diese Rückmeldungen werden dokumentiert und für die Weiterentwicklung des Schutzkonzepts genutzt.
Durch diese Ansätze wird die Partizipation von Kindern und Jugendlichen zu einem integralen Bestandteil unserer Arbeit, der Schutz und Mitgestaltung miteinander verbindet.
Koopkultur e.V. sieht Kooperation und Vernetzung als zentrale Elemente, um den Schutz von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten und kontinuierlich zu verbessern. Wir möchten unsere bestehenden Netzwerke ausbauen und gezielt Organisationen einbinden, die uns in verschiedenen Situationen unterstützen können.
Zusammenarbeit mit externen Fachstellen:
Wir planen, gezielt Fachstellen und Organisationen zu identifizieren, die bei Verdachtsfällen, der Prävention oder der Beratung von Betroffenen unterstützen können. Dies umfasst Institutionen wie den Kinderschutzbund, Beratungsstellen für Opfer von Gewalt und lokale Anlaufstellen für Jugendhilfe.
Recherche und Aufbau eines Unterstützungsnetzwerks:
Eine zentrale Aufgabe ist es, ein Netzwerk von Ansprechpartner*innen aufzubauen, das in unterschiedlichen Situationen (z. B. Verdachtsmomenten, Krisenintervention oder Aufklärungsarbeit) Unterstützung bietet. Diese Kontakte sollen den Ehrenamtlichen und Honorarkräften als verlässliche Ressource dienen.
Austausch mit Kooperationspartner*innen:
Im Rahmen unserer Projekte pflegen wir regelmäßigen Austausch mit Kooperationspartner*innen, um gemeinsame Standards und Schutzkonzepte zu etablieren. Ziel ist es, voneinander zu lernen und gegenseitig Expertise zu nutzen, um den Kinderschutz zu stärken.
Koopkultur e.V. hat klare Abläufe definiert, um in Verdachtsmomenten und akuten Gefährdungssituationen schnell und professionell zu handeln. Unser Ziel ist es, Sicherheit herzustellen, die Situation angemessen zu klären und Kinder und Jugendliche aktiv zu schützen. Gleichzeitig legen wir Wert auf eine reflektierte und faire Behandlung aller Beteiligten.
Einfühlsame Kommunikation: Informationen werden klar und respektvoll vermittelt, um eine vertrauensvolle Zusammenarbeit im Sinne des Kindes zu fördern.
Koopkultur e.V. verpflichtet sich, nach jedem Vorfall oder Verdachtsmoment eine transparente und professionelle Aufarbeitung durchzuführen. Ziel ist es, die Situation zu klären, betroffene Personen zu unterstützen und aus den Erkenntnissen nachhaltige Verbesserungen für die Schutzmaßnahmen abzuleiten.
Koopkultur e.V. ist sich der Bedeutung barrierefreier und vertrauenswürdiger Beschwerdemechanismen bewusst. Um sicherzustellen, dass alle Beteiligten – Kinder, Jugendliche, Ehrenamtliche, Honorarkräfte und Eltern – eine sichere Möglichkeit haben, Grenzverletzungen oder Missstände zu melden, haben wir folgende Maßnahmen etabliert:
Eine zentrale Ansprechperson wurde benannt und steht als direkte Vertrauensperson zur Verfügung. Diese Person wurde speziell im Bereich Kinderschutz geschult und übernimmt die Koordination und Bearbeitung aller eingehenden Beschwerden.
Koopkultur e.V. setzt einen mobilen, anonymen Beschwerdebriefkasten ein, der bei Projekttreffen, Veranstaltungen und anderen Aktivitäten an einem zentralen, aber diskreten Ort aufgestellt wird.
Eine Liste von externen Fachstellen wird für Fachkräfte erstellt, um Ansprechpartner*innen für verschiedene Situationen bereitzuhalten. Diese Liste kann auch den Teilnehmenden empfohlen werden, wenn Unterstützung außerhalb des Vereins erforderlich ist.
Diese Maßnahmen sind bewusst niederschwellig gestaltet, um den Anforderungen von Koopkultur e.V. gerecht zu werden. Sie werden regelmäßig evaluiert und bei Bedarf weiterentwickelt, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen der Beteiligten entsprechen und einen effektiven Schutz gewährleisten.