ATOMARE MYZELIEN

Im Rahmen der Klima Biennale 2024 in Wien zeigen wir unser Projekt „Atomare Myzelien“ in der Ausstellung „Die Trauer der Natur und Menschheit“. Diese Ausstellung untersucht, wie Künstlerinnen und Künstler Umweltverantwortung in ihren ökologisch orientierten Kunstpraktiken integrieren und Nachhaltigkeit sowie ökologische Probleme in Kunsttheorie und -praxis adressieren.
 
Das Projekt “Atomare Myzelien” setzt sich künstlerisch mit den dauerhaften ökologischen Folgen der Katastrophe von Tschernobyl auseinander, mit einem speziellen Blick auf die Radioaktivität in Wildpilzen, die bis heute in den Wäldern Osteuropas, Deutschlands, Österreichs, Italiens und Skandinaviens vorkommen. In der Ausstellung wurde dieses Thema künstlerisch reflektiert, präsentiert durch biografische und wissenschaftliche Texte, Bilder sowie selbstgenähte Overalls, die von nuklearer Schutzkleidung inspiriert und mit Pilzmotiven versehen sind. 
 
Zusätzlich lud eine Siebdruckaktion die Besucher*innen ein, eigene Kleidungsstücke mit atomaren Myzel-Motiven zu bedrucken und so eine direkte Verbindung zum Thema herzustellen.
Mushrooms accumulate pollutants from the environment through a bioaccumulation process in which pollutants, such as heavy metals and radionuclides, are taken up from the surrounding soil, water or air and concentrated in the fungal tissues. In contaminated environments, this mycelial network can absorb pollutants along with essential nutrients, leading to the accumulation of contaminants in the fruiting bodies of mushrooms.
“Лисички, у нас было столько грибов, что мы, пацаны, другие вообще не собирали. Мамка всегда говорила, что это еврейская еда. Только лисички, в них ни червяка не найдешь, они всегда чистые, и отравиться невозможно. Это гарантированно на сто процентов. Они такие желтенькие, а с другими грибами надо быть осторожнее. Сезон лисичек начинается в начале сентября. Приходишь на поляну – и там их полно. За час можно корзину набрать. Мы ездили за ними в Белорусские леса. Есть леса и в Литве, и в Белоруссии, но в Литовских грибы появляются позже. А вот белорусские лисички – они ранние. Там леса такие густые, что можно и заблудиться. Отойдешь на сто метров – и всё, потерялся, вокруг болота и грибов полно. Вот их же, белорусские, сюда и привозят. Мы их Чернобыльскими называем.”

Ein Pilzsammler, der sich an der empfohlenen maximalen Verzehrsmengevon 200 bis 250 g pro Woche orientiert (BMUV 2022) und pro Jahr 13 kg Wildpilze mit einer spezifischen Aktivität von 1 000 Bq/kg Cs-137 verzehrt, erfährt eine zusätzliche Strahlenexposition von rund 0,17 mSv pro Jahr. Dies entspricht rechnerisch in etwa der zusätzlichen Strahlenexposition durch Höhenstrahlung bei drei Flügen von Frankfurt nach New York.

Die beim radioaktiven Zerfall entstehende ionisierende Strahlung ist nicht zu sehen, zu hören, zu fühlen oder zu schmecken.

Cs-137 verhält sich im menschlichen Körper ähnlich wie Kalium. Es wird im Magen-Darm-Trakt fast vollständig resorbiert und im Körper annähernd gleichmäßig verteilt. Ein kleiner Teil des inkorporierten Cs-137 wird relativ rasch, der überwiegende Teil jedoch wesentlich langsamer wieder ausgeschieden (biologische Halbwertszeit 45-150 Tage, vereinzelt bis zu 200 Tage).